Das Auge als Fotoapparat

Der Sonnenaufgang bot heute früh einen Anblick, wie man ihn selten sieht. Von der Autobahn blickte man auf die Skyline von Frankfurt, die sich deutlich als dunkle Silhouette gegen den Himmel voller Morgenröte abhob. Das Rot der Sonne ging über in das Blau des Himmels und das Dunkel der weichenden Nacht, die Lichter der Stadt funkelten hell.

Das Auge ist ein deutlich besserer Fotoapparat als jede Technik. Immer die richtige Belichtung, immer der richtige Weißabgleich, kein Rauschen bei geringem Licht. Wahnsinn, was die Natur kann. Filme in HD sind kein Thema. Wie oft habe ich mit dem Foto probiert, genau diesen Blick durch meine Augen auf einem Bild festzuhalten. Die Technik kann da nur schwer mithalten.

Nur leider ist das Gedächnis als Filmmaterial eine Katastrophe. Auf dem Stick steht das Bild für alle Zeit. Naja zumindest einge Jahre. Aber im Gedächnis wird das Bild schnell wieder vernichtet,  man kann es niemanden zeigen und dank der eingebauten Retuschierfunktionen gehen die RAW-Daten direkt verloren. Das Bild hat dann zuviel Weichzeichner und zuwenig Details. Übrig bleibt die bearbeitete Erinnerung an ein Bild. Und dank der begrenzten Kapazität unseres Gehirns werden viele dieser Erinnerungen schnell wieder gelöscht.

Auch der Blick auf Frankfurt gehört bestimmt dazu. Zurück bleibt nur das Gefühl, wie schön ein Morgen sein kann. Vielleicht hilft mir das eines Tages wieder früh aus den Federn zu kommen, um dann ein neues Bild in mich aufzunehmen.

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